Im Zusammenhang mit Netzwerken taucht des Öfteren auch der Begriff WAN auf, doch nur die Wenigsten können damit auch wirklich etwas anfangen. In diesem Tipp verraten wir Ihnen, was genau ein WAN ist, worin der Unterschied zu einem LAN besteht und wo diese in der Praxis zu finden sind.
1. Definition: Was versteht man unter einem WAN?
Die Abkürzung WAN steht für „Wide Area Network“, was auf Deutsch so viel wie „weiträumiges Netzwerk“ oder „Weitverkehrsnetz“ bedeutet. Im Gegensatz zu einem LAN („Local Area Network“) ist ein WAN nicht auf die Verbindung lokaler Rechner und Systeme begrenzt, sondern deckt einen großen geografischen Sektor ab. Über ein WAN lassen sich nicht nur einzelne Computer, sondern auch ganze LANs und MANs („Metropolitan Area Networks“) zu einem großen Netzwerk miteinander verbinden, das sich über Länder und sogar ganze Kontinente erstrecken kann.
Für die Vermittlung und Weiterleitung der Daten sind Netzwerkknoten wie Switches oder Router zuständig.
Für die Vermittlung und Weiterleitung sind Netzwerkknoten (z.B. Switches oder Router) zuständig. Als physische Übertragungsmedien kommen Glaserfaser, Kupferkabel und auch Funkstrecken zum Einsatz , in der Praxis handelt es sich fast immer um einen Mix aus allen dreien.
Daneben benötigen die Weitverkehrsnetze aber auch noch verschiedene Übertragungsprotokolle und Adresskonzepte, die sich auf Layer 1 bis 3 des ISO/OSI-Schichtenmodells befinden. Deren Aufgabe ist es, Protokolle und Anwendungen aus höheren Schichten zu transportieren . Im Internet übernehmen das beispielsweise das Internet Protokoll (IP) und die zugehörigen IPv4- oder IPv6-Adressen .
Während in einem LAN die Systeme vornehmlich per Ethernet verbunden werden, existieren in einem WAN darüber hinaus auch noch die folgenden Übertragungs-Techniken:
Multiprotocol Label Switching (IP/MPLS)
Plesiochrone Digitale Hierarchie (PDH)
Synchrone Digitale Hierarchie (SDH)
Asynchronous Transfer Mode (ATM)
X.25
2. Wide Area Networks in der Praxis
In der Praxis findet man WANs an den unterschiedlichsten Stellen. So stellt beispielsweise das Internet nicht anderes als ein globales WAN dar, das wiederum aus vielen einzelnen Teilnetzwerken besteht. Ferner gibt es WANs, die im Besitz bestimmter Organisationen sind und auch ausschließlich von diesen genutzt werden.
Auch Service Provider errichten WANs, um Ihren Kunden Zugang zum Internet und anderen Netzwerk-Dienstleistungen zu ermöglichen. Und auch analoge und digitale Telefonnetze sind im Prinzip nicht anderes als Weitverkehrsnetze, über die den Teilnehmern Sprachservices offeriert werden.
Service-Provider verschaffen Ihren Kunden mittels WAN Zugang zum Internet.
Gut zu wissen: Besitzer einer Fritzbox haben die Möglichkeit, den ersten LAN-Port in einen WAN-Port zu ändern. Dazu müssen Sie lediglich im Bereich „ Internet -> Zugangsdaten “ das Häkchen bei der Option „ Anschluss an ein Kabelmodem “ setzen.
An Ihrem Router zu Hause dient der WAN-Port hingegen meist als Verbindung zum Kabel- oder DSL-Modem . Das macht z.B. dann Sinn, wenn Sie im Home-Office arbeiten und neben dem Heimnetz auch ein Büronetz betreiben möchten. In diesem Fall führt ein Netzwerkkabel vom LAN-Anschluss des Heimnetz-Routers in den WAN-Port des Büronetz-Routers, wodurch sich dieser über das Heimnetz mit dem Internet verbindet.
61 Bewertungen
Ähnliche Artikel:
Einfach erklärt: Was ist ein Hub?
WQHD – Alle Infos zur Wide Quad High Definition-Auflösung
SAN vs. NAS: Unterschied & Vor- und Nachteile
Broadcast-Adresse: Zusammensetzung und Funktion der…
Mesh Netzwerk: Vor- und Nachteile der WLAN Erweiterung
Computer Aufbau: Die Komponenten eines PCs einfach erklärt
Was ist ein Thumbnail? Bedeutung & Beispiele
Hardware & Software: Unterschied und…
Fileserver: Definition und Grundlagen
Software-RAID: Unterschiede zum Hardware-RAID und…
Leave a comment