Facebook ist kein großer Freund von Apples Datenschutzoffensive. Seit Monaten wettern Verantwortliche über die neue Funktion App Tracking Transparenz. Trotzdem konnte das Unternehmen Rekordeinnahmen einfahren.
28,6 Milliarden US-Dollar Werbeeinnahmen verzeichnet Facebook für das zweite Quartal 2021, ein Anstieg von 56 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Werbeeinnahmen machen beinahe den gesamten Umsatz (29,1 Milliarden US-Dollar) des Unternehmens aus. Der Gewinn konnte sogar auf 10,4 Milliarden US-Dollar verdoppelt werden (5,2 Milliarden US-Dollar im Vorjahr).
Gute Nachrichten für Facebook, die Stimmung im Unternehmen ist trotzdem getrübt. Anleger werden darauf eingeschworen, dass härtere Zeiten bevorstehen, wie Appleinsider berichtet. Auslöser ist Apples Offensive für mehr Datenschutz und Transparenz, die sich zunehmend in den großen Betriebssystemen (allen voran iOS) bemerkbar macht. Facebook-CFO David Wehner warnt davor, dass sich diese Neuerungen ab dem dritten Quartal verstärkt im Umsatz bemerkbar machen werden.
Apple hat in den letzten Monaten deutlich gemacht, das Ziel, für mehr Datenschutz und Transparenz auf den eigenen Plattformen zu sorgen, ernst zu meinen. Prominentestes Feature ist die App Datenschutz Transparenz. Um zu Werbezwecken plattform- und websiteübergreifend tracken zu können, nutzen Unternehmen spezielle Tags. Mit der App Datenschutz Transparenz werden Entwickler dazu verpflichtet, die Einwilligung des Nutzers zum Setzen dieser Tags einzuholen. Grundsätzlich hatten Nutzer schon zuvor die Möglichkeit, übergreifendes Tracking zu verhindern. Diese Option ist aber meist tief in den Einstellungen der jeweiligen App versteckt. Mit Apples Funktion wird der Nutzer beim erstmaligen Öffnen einer App unter iOS und iPadOS prominent über ein Pop-up-Fenster gefragt, ob er dem Tracking zustimmt. Facebook befürchtet (wahrscheinlich zurecht) dass dieser einfache Weg, Tracking zu blockieren, dafür sorgt, dass Nutzer zu einem deutlich größeren Anteil von ihren Datenschutzrechten Gebrauch machen werden.
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