Laptop kaufen: Darauf solltet ihr bei Prozessor, RAM und mehr achten
Laptops gibt es in jeder erdenklichen Form und Farbe. Umso wichtiger ist allerdings das Innenleben bestehend aus Prozessor, Arbeitsspeicher und vielem mehr. GIGA erklärt euch alles, was ihr vor dem Kauf eines neuen Laptops für produktive Zwecke oder Gaming wissen müsst.
Auf dem Markt gibt es heutzutage ein riesiges Angebot an Laptop-Modellen: Convertibles – also 2-in-1-Geräte – Ultrabooks oder auch mobile Gaming-Rechner. Der erste Schritt sollte deshalb immer darin bestehen, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wofür ihr euer Gerät hauptsächlich nutzen möchtet. Je nach Einsatzgebiet können die technischen Anforderungen außerdem völlig unterschiedlich ausfallen: leistungsstarker Prozessor, möglichst kompakte Bauweise oder ausdauernder Akku.
So gerne wir euch hier eine pauschale Antwort geben würden – es kommt immer darauf an. Die wichtigsten Faktoren sind einerseits euer Budget und andererseits die Art von Anwendungen oder Spielen, die auf dem Laptop laufen sollen. Im folgenden Artikel informieren wir euch deshalb darüber, worauf ihr beim Kauf eines Laptops achten solltet, damit ihr am Ende die richtige Wahl trefft.
Laptop kaufen: Das müsst ihr vorher wissen
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Die richtige Displaygröße finden
Ungeachtet der ganzen technischen Daten müsst ihr erst mal wissen, wie groß der Laptop – genauer gesagt das Display – sein soll:
Auf einem großen Display mit 15,6 Zoll und mehr ist das Arbeiten und Spielen insgesamt angenehmer. Der Nachteil ist dafür das höhere Gewicht des Geräts.
Mit einem kleinen Display bis 14 Zoll wiegt das Gerät deutlich weniger und ist um einiges handlicher. Das Arbeiten und Spielen kann auf Dauer jedoch anstrengen.
Wir empfehlen je nach Einsatzgebiet einen Bildschirm zwischen 14 und 17 Zoll. Wenn ihr unterwegs viel Büroarbeit macht, sind 14 oder 15 Zoll sinnvoll. Wer den Laptop primär als Spielerechner nutzt oder regelmäßig Programme wie Photoshop oder Premiere verwendet, könnte ein Gerät mit 17 Zoll in Erwägung ziehen. Bedenkt aber auch, dass ein Laptop mit 14 Zoll meist deutlich leichter zu handhaben ist – hier müsst ihr also abwägen.
Kleine Laptops sind praktisch, können aber auf Dauer auch anstrengend zum Arbeiten sein. (Bildquelle: Pixabay, Karolina Grabowska)
Mattes oder spiegelndes Display? Laptop-Displays gibt es matt oder spiegelnd. Grundsätzlich sind matte Displays zu bevorzugen, weil sich in ihnen nicht die Umgebung spiegelt, was sehr stören kann. Wenn es aber ein Laptop mit spiegelndem Display sein muss, weil die anderen technischen Daten zusagen, gibt es auch matte Folien, die ihr auf das Laptop-Display kleben könnt. In der Regel funktioniert die Touch-Eingabe (falls vorhanden) danach auch weiterhin. Achtet beim Kauf auf die richtige Größe eures Displays und der Folie (Zoll-Angabe).
Wie leistungsfähig sollte der Laptop sein?
Hier geht es in erster Linie um den eingebauten Prozessor (CPU), der maßgeblich die Leistung des Laptops bestimmt. Diese Information ist mitunter etwas versteckt. Schaut euch dann am besten Datenblätter oder herunterladbare PDF-Anleitungen an, um den Prozessor-Typen herauszufinden. Wir empfehlen mindestens einen Intel Core i5-Prozessor oder entsprechend AMD Ryzen 5. Wer mit dem Laptop grafikaufwendige Spiele oder Programme verwendet, sollte außerdem ein Modell mit dedizierter Grafikkarte wählen. Ebenfalls ist ein leistungsfähiger Prozessor hier maßgeblich.
Bedenkt aber auch, dass ein leistungsfähigerer Laptop unter Last mehr Energie verbraucht, was sich unmittelbar auf die Akkulaufzeit auswirkt. Sowohl Intel als auch AMD haben daher spezielle CPU-Reihen im Sortiment, die besonders sparsam und auf lange Laufzeiten optimiert sind:
Intel P-Series : Reduzierter Energieverbrauch, relativ gute Leistung.
Reduzierter Energieverbrauch, relativ gute Leistung. Intel U-Series: Noch geringerer Energieverbrauch, weniger Leistung bei Dauerbelastung.
Noch geringerer Energieverbrauch, weniger Leistung bei Dauerbelastung. AMD U-Series: Reduzierter Energieverbrauch, relativ gute Leistung.
Wie viel Arbeitsspeicher (RAM) ist sinnvoll?
Laptops lassen sich meist nicht so einfach aufrüsten wie ausgewachsene PCs. Wer zu wenig RAM kauft, kann daran später unter Umständen nichts mehr ändern. Um zukunftssicher zu sein, ist daher ein Laptop mit aufrüstbarem RAM-Speicher lohnenswert. Wir empfehlen mindestens 8 GB RAM für neue Laptops. Wer auch Spiele mit maximalen Grafikeinstellungen zocken möchte oder rechenintensive Anwendungen wie Photoshop oder Schnittprogramme nutzt, sollte mindestens 16 GB haben. Für reine Büro-Laptops, die ab und an im Internet surfen, genügen notfalls auch 4 GB. Allerdings ist das nicht sonderlich zukunftssicher.
Wie groß soll die Festplatte sein?
Für moderne Laptops empfehlen wir auf jeden Fall eine Solid State Disk (SSD) statt einer Hard Drive Disk (HDD). Mittlerweile ist diese Art von Speicher deutlich erschwinglicher als noch vor einigen Jahren und außerdem sind sie deutlich schneller. Ideal ist das M.2-Format mit schnellem PCI-Express-Anschluss. Um später nicht in Speichernot zu geraten, sollte die SSD mindestens 256 GB Speicher fassen. Noch besser sind 512 GB oder gar 1 TB. Eine SSD mit weniger Speicher tut es notfalls auch, wenn keine speicherhungrigen Programme, Spiele oder ähnliche Software installiert werden. Wenn man doch einen Laptop mit 128 GB SSD kauft, sollte man darauf achten, dass man später eine größere SSD einbauen kann, falls nötig.
Unser Video verrät euch die wichtigsten Fakten zu SSDs:
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Welche Anschlüsse sind wichtig?
Hat der Laptop genügend Anschlüsse für meine Arbeitsweise? Gibt es moderne USB-C-Anschlüsse oder die älteren USB-A-Anschlüsse? Wird der Laptop per USB-C-Kabel geladen oder mit eigenem Netzteil? Gibt es einen Kartenleser für (micro)SD-Karten? Brauche ich einen HDMI-Anschluss, um den Bildschirm schnell auf einen Fernseher oder Beamer zu übertragen? Ist ein aktueller Thunderbolt-Anschluss vorhanden?
Wer während seiner Arbeit viel Peripherie an den Rechner anschließt und kaum Anschlüsse hat, muss später auf USB-Adapter oder Dongles ausweichen. Unterwegs macht das nicht besonders viel Spaß. All das solltet ihr vor dem Kauf entsprechend berücksichtigen, damit der Laptop im Idealfall eure Produktivität steigert und nicht umgekehrt.
Reparatur, Aufrüsten und Garantie: Darauf solltet ihr achten
Euer Laptop hat einen Defekt oder eine Komponente soll ersetzt werden? Spätestens dann heißt es Klappe auf und durch. (Bildquelle: Getty Images, Poike)
Zwei wichtige Punkte, die viele beim Kauf eines neuen Laptops oftmals außer Acht lassen: Die Reparierbarkeit sowie die Garantiebedingungen eines Laptops. Geräte dieser Art werden in ihrer Bauweise immer kompakter und oftmals ist die Konsequenz, dass wichtige Komponenten wie der Akku, der Arbeitsspeicher oder die Festplatte zunehmend schwieriger zugänglich sind. Etwaige Reparaturen werden somit von Jahr zu Jahr komplizierter oder für Laien gar unmöglich.
Daher wäre es ratsam, sich vor dem Kauf darüber zu informieren, ob der Laptop fest verbaute oder verlötete Komponenten beinhaltet. Ebenso wichtig ist die Frage, ob er über eine Wartungsklappe verfügt – diese ermöglicht in den meisten Fällen den unkomplizierten Austausch der Festplatte sowie des Arbeitsspeichers. In manchen Fällen kommt aber jede Reparatur zu spät und dann greift im Idealfall die Garantie. Diese gewähren die Hersteller aber unterschiedlich lange. Auch hier solltet ihr euch vorher informieren und bei Bedarf die Garantie vorab verlängern.
Manchmal ist nichts mehr zu retten und dann hilft nur noch wegwerfen. In unserem Video erfahrt ihr, wie ihr dabei am besten vorgeht:
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Bekannte Probleme mit dem ausgewählten Laptop-Modell? Wenn ihr euch für einen Laptop entschieden habt, solltet ihr vor dem Kauf im Internet gezielt nach Problemen im Zusammenhang mit diesem Modell suchen. Schaut euch dazu vor allem negative Kundenbewertungen an, sofern vorhanden. Unter Umständen hat genau euer ausgewählter Laptop beispielsweise häufig Probleme mit dem WLAN- oder Bluetooth-Modul – und das wäre sehr ärgerlich. Findet ihr keinerlei große Beanstandungen, ist das in der Regel ein gutes Zeichen.
Geld sparen beim Laptop-Kauf: So geht ihr am besten vor
Wenn ihr ein Schnäppchen beim Kaufen eines Gaming-Laptops machen wollt, solltet ihr euch nicht auf ein einziges Modell beschränken. Haltet Ausschau nach Geräten anderer Hersteller, die eine ähnliche oder im besten Fall sogar die gleiche Hardware-Ausstattung besitzen. Wenn ihr einen kleinen Pool aus unterschiedlichen Modellen auf dem Schirm habt, ist es viel wahrscheinlicher, dass eines davon zeitnah reduziert wird.
Überlegt euch außerdem, ob es sich für euch lohnen könnte, einen preiswerteren Laptop ohne schnelle SSD oder mit weniger RAM zu kaufen, die ihr im Nachhinein nachrüsten könnt. Einige Geräte bieten eine Wartungsklappe, über die ihr einfachen Zugriff auf die entsprechenden Slots erhaltet. Ansonsten findet ihr online in den meisten Fällen ein entsprechendes Tutorial, das euch Demontage und den Einbau im Detail schildert.
Ähnliches gilt für das Betriebssystem. Viele Hersteller bieten ihre Laptops mit oder ohne vorinstalliertes OS an. Wer sowieso noch eine Windows-Lizenz übrig hat oder von seinem alten auf den neuen Rechner umzieht, kann auf diese Weise ordentlich Geld sparen. Sogar der nachträgliche Kauf einer Lizenz bietet sich inzwischen an, da diese oftmals schon für einen Bruchteil des ursprünglichen Preises zu haben sind.
Gaming-Laptop: Mehr Power beim Zocken
Darauf kommt es bei Gaming-Laptops an
Aktuelle Modelle bieten dank immer effizienterer Komponenten mittlerweile mehr als genug Leistung, um die meisten AAA-Spiele mit ausreichend hohen Frameraten zu genießen. Dafür zählen Mobilität und Akkulaufzeit nicht unbedingt zu ihren Stärken: Ein Gaming-Laptop ist zwangsläufig immer ein Kompromiss. Zudem sind derartige Geräte im Vergleich zu stationären Gaming-PCs oder Konsolen deutlich teurer. Wer sich darüber im Klaren ist und dennoch einen Gaming-Laptop erwerben möchte, sollte insbesondere auf die folgenden Punkte achten:
Ein ausreichend großes Display ist gerade beim Zocken wichtiger denn je. Am besten eignet sich hierfür ein Modell mit 15,6 oder besser noch 17 Zoll.
ist gerade beim Zocken wichtiger denn je. Am besten eignet sich hierfür ein Modell mit 15,6 oder besser noch 17 Zoll. Außerdem wäre ein Display mit 144 Hz oder mehr ratsam, um so ein möglichst flüssiges Spielerlebnis zu garantieren.
ratsam, um so ein möglichst flüssiges Spielerlebnis zu garantieren. Beim Arbeitsspeicher seid ihr mit 16 GB gut beraten . Mehr ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn ihr den Laptop neben dem Zocken auch noch für andere rechenintensive Anwendungen wie etwa Videoschnitt oder Rendering nutzt.
. Mehr ist nur dann wirklich sinnvoll, wenn ihr den Laptop neben dem Zocken auch noch für andere rechenintensive Anwendungen wie etwa Videoschnitt oder Rendering nutzt. Da moderne Titel gut und gerne mal 50 GB oder mehr an Speicher verschlingen, solltet ihr mindestens zu einer Festplatte mit 1 TB greifen. Außerdem empfiehlt sich eine flotte NVMe-SSD, weil ihr so von deutlich kürzeren Ladezeiten profitiert.
greifen. Außerdem empfiehlt sich eine flotte NVMe-SSD, weil ihr so von deutlich kürzeren Ladezeiten profitiert. Zuletzt benötigt ihr eine leistungsstarke CPU sowie eine dedizierte Grafikkarte . Hier wäre es ratsam, sich vorher Benchmarks der jeweiligen Komponenten anzusehen, damit ihr besser einschätzen könnt, wie viel Leistung ihr tatsächlich benötigt.
. Hier wäre es ratsam, sich vorher Benchmarks der jeweiligen Komponenten anzusehen, damit ihr besser einschätzen könnt, wie viel Leistung ihr tatsächlich benötigt. Schließlich sollte der Laptop über eine ausreichende Kühlung verfügen. Ein Gaming-Laptop, der wegen zu starker Wärmeentwicklung die Leistung drosseln muss, ist gewiss nicht Sinn der Sache.
Alternativen zum Gaming-Laptop
Wenn ihr ausschließlich zu Hause spielen möchtet, seid ihr mit einem leistungsfähigen Desktop-PC oder einer Konsole wahrscheinlich besser beraten, ergänzt um einen Nicht-Gaming-Laptop. Klar, Desktop-Rechner brauchen Platz und ihr müsst euch noch um zusätzliche Peripherie wie Bildschirm, Maus und Tastatur kümmern. Dafür bekommt ihr mit einem Gaming-PC meistens mehr Leistung fürs Geld und könnt ihn in Zukunft auch leichter aufrüsten.
Wer zwar einen Laptop braucht, aber nur gelegentlich weniger anspruchsvolle oder ältere Games spielen möchte, kann auch zu einem Laptop ohne separaten Grafikchip greifen. Beim Zocken können es Geräte mit im Prozessor integrierter Grafikeinheit (iGPU) zwar nicht mit ihren großen Brüdern aufnehmen, dafür geht deren Akku aber auch nicht ansatzweise so schnell leer. Weiterer Vorteil: Geräte ohne dedizierten Grafikchip sind meist kompakter, leichter, kühler und auch preisgünstiger. Mit Cloud-Gaming-Services wie Google Stadia und Geforce Now kann man übrigens auch auf schwachen Notebooks vernünftig spielen – zumindest wenn die Internetverbindung es hergibt.
Bei den Konsolen bekommt ihr preiswerte Maschinen, die komplett aufs Spielen optimiert sind. Die Nintendo Switch ist beispielsweise nicht nur wesentlich mobiler als jeder Gaming-Laptop, sondern auch um ein Vielfaches günstiger. Vergesst außerdem nicht, dass euer Budget auch die Kosten für entsprechendes Zubehör wie eine passende Tasche, eine Gaming-Maus oder ein Gaming-Headset beinhalten sollte. So gut wie alle Gaming-Laptops entwickeln sich unter Volllast im Netzbetrieb nämlich zu echten Jetturbinen. Wer in diesem Zustand noch die Audiokulisse des Spiels genießen will, sollte sich nicht auf die eingebauten Lautsprecher verlassen.
Eine weitere Alternative wäre ein Tablet – es ist deutlich leichter, vielseitig in der Anwendung und lässt sich mit Tastaturdock zumindest eingeschränkt wie ein herkömmlicher Notebook nutzen. An Spielen mangelt es dank Gaming-Abos wie dem Google Play Pass oder Apple Arcade ebenso wenig. Zudem unterstützten diverse Tablets mittlerweile auch Controller. Auf grafisch eindrucksvolle AAA-Spiele müsst ihr auf dem Tablet in der Regel aber dennoch verzichten.
Ansonsten gilt: Probieren geht über Studieren – vor allem was die Verarbeitungsqualität des Gehäuses, das taktile Feedback der Tastatur, die Gleiteigenschaften des Touchpads und die Darstellungsqualität des Displays angeht. Hier hat jeder andere Vorlieben. Schaut vor dem Kauf also mal, ob ihr euer Wunschmodell im örtlichen Elektronikmarkt als Ausstellungsobjekt findet und spielt ein bisschen damit herum. Wer diese Möglichkeit nicht hat, der kann sich den Laptop auch einfach nach Hause bestellen und bei Nichtgefallen binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen vom Kaufvertrag zurücktreten.
Laptop Tipps: Neues Windows Notebook schnell und einfach einrichten.
Dein neues Laptop hat in den meisten Fällen ein Betriebssystem vorinstalliert. Wenn du dein Laptop anschaltest, wird es dich Schritt für Schritt durch die Einstellungen leiten. Grundlegende Einstellung wie Sprache und Region werden gleich am Anfang entschieden. Außerdem kannst du am Anfang wählen, ob du zur Anmeldung ein Microsoft-Konto oder in lokales Konto nutzen willst.
Ein Microsoft-Account hat den Vorteil, dass man Daten recht einfach über mehrere Computer synchronisieren kann, außerdem meldet man sich damit bei anderen Microsoft-Diensten automatisch an, etwa im Store oder bei OneDrive. Auch die Ortungsfunktion, für Notebooks überlegenswert, funktioniert über das Microsoft-Konto. Wer es lieber old-school mag, wählt ein lokales Konto.
Auch die Einstellungen zum Datenschutz fragt Windows bei der Installation nacheinander ab, beispielsweise die Nutzung von Standortdaten oder Werbe-ID. Es lohnt sich, bei diesen Einstellungen kritisch vorzugehen.
Dienst-Laptop: Vorsicht bei privater Nutzung
Dienst-Laptop: Vorsicht bei privater Nutzung
Führungskräften wird nicht selten ein Dienst-Laptop zur Verfügung gestellt. Wer eines hat, sollte genau wissen, in welchen Umfang man es auch privat nutzen darf. Sonst drohen üble Konsequenzen. Arbeitsrechtsexperte Dr. Bert Howald erklärt, was man beachten sollte.
Viele Arbeitnehmer verfügen über ein vom Arbeitgeber zur Verfügung gestelltes Notebook. Der Arbeitgeber stellt dies in erster Linie zur Verfügung, damit der Arbeitnehmer auch unterwegs arbeiten kann. Soweit das Gerät über einen mobilen Internetanschluss verfügt, besteht die technische Möglichkeit für den Arbeitnehmer, von unterwegs seine E-Mail-Korrespondenz zu führen, online Informationen abzurufen und Applikationen wie Terminverwaltungen, Fahrpläne, Ticketreservierungen. zu nutzen.
Der Arbeitgeber kann auch die private Nutzung des Geräts erlauben. Für den Arbeitnehmer ist es bequemer und schneller, bestimmte private Angelegenheiten über das Laptop erledigen zu können.
Privatnutzung des Dienstlaptops und Abgaben / Steuern
Überlässt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer einen in seinem Eigentum stehenden Laptop auch zur Privatnutzung, so ist mittlerweile geklärt, dass darin kein zu versteuernder “geldwerter Vorteil” liegt. Die Einräumung der Privatnutzung stellt auch kein sozialversicherungspflichtiges Entgelt dar.
Vorsicht bei privater Nutzung
Der Umfang und die Art der Nutzung bestimmt sich in erster Linie danach, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart haben. Arbeitnehmer sollten sich unbedingt Klarheit darüber verschaffen, welche Aktivitäten mit dem Laptop erlaubt sind und welche nicht.
Diese Vorgaben sollten sie peinlich genau einhalten, ansonsten begeben sie sich in eine gefährliche Grauzone, in denen eine Arbeitsvertragsverletzung droht. Die Folgen können je nach Schwere der Pflichtverletzung von der Ermahnung über die Abmahnung bis hin zur Kündigung des Arbeitsvertrags reichen.
Unerlaubtes Surfen kann teuer werden
Der Arbeitgeber kann eventuell auch Schadensersatz für Verbindungsentgelte geltend machen. So hat das Arbeitsgericht Frankfurt einen Fitnesstrainer zur Zahlung von ca. 31.000 Euro Schadensersatz verurteilt. Der Unglücksrabe hatte auf dem Firmennotebook während seines Urlaubs in Kroatien ausgiebig mit einer UMTS-Karte im Netz gesurft. Sein Arbeitgeber bekam eines Tages die saftige Rechnung.
Das Problem: Die mit dem Anbieter vereinbarte Flatrate galt nicht in Kroatien (Arbeitsgericht Frankfurt, Urteil v. 18.06.2009 – gerichtl. Aktenz. 1 Ca 1139/09). Der Fall ist sicherlich ein extremer Einzelfall, veranschaulicht aber den Grundsatz, dass Vorsicht geboten ist.
Surfen während der Arbeitszeit kann auch Kündigung rechtfertigen
Die unerlaubte Privatnutzung eines Laptops kann im Einzelfall sogar eine fristlose Kündigung rechtfertigen. Ohne dass dies vertraglich vereinbart ist, hat der Arbeitnehmer grundsätzlich keinen Anspruch darauf, ein Laptop auch privat nutzen zu dürfen.
Während seiner Arbeitszeit darf der Arbeitnehmer keine privaten Dinge erledigen, er hat zu arbeiten. Wer dies nicht beachtet, verletzt seine Verpflichtung zur Arbeitsleistung. Wer beispielsweise während der Arbeitszeit ausgiebig privat im Internet surft, kann grundsätzlich nicht von einem erlaubten Verhalten ausgehen, auch wenn der Arbeitgeber kein ausdrückliches Verbot ausgesprochen hat.
Was andere dürfen, darf ich doch auch, oder?
Manche Arbeitnehmer orientieren sich beim Umfang der Laptopnutzung an dem, was im Unternehmen üblich ist. Was die Kolleginnen und Kollegen dürfen, darf ich doch auch, sagen sie sich. Rechtlich gesehen können die betrieblichen Üblichkeiten durchaus auch eine Bedeutung haben. So kann der Arbeitgeber stillschweigend in eine Privatnutzung eingewilligt haben. Das ist rechtlich auch möglich, aber das Schweigen des Arbeitgebers ist leider eben nicht immer gleich auch eine Einwilligung.
Das gilt auch in Bezug auf eine vermeintliche “betriebliche Übung”. Eine betriebliche Ãœbung ist etwas Ähnliches wie die stillschweigende Gestattung der Privatnutzung. Die Gerichte sagen: Betriebliche Übung ist ein “lang dauerndes, gleichmäßges tatsächliches Verhalten des Arbeitgebers, bei dem die Arbeitnehmer bestimmte Leistungen des Arbeitgebers entgegennehmen und dadurch ein rechtsgeschäftlicher Vertrauenstatbestand entsteht, dass der Arbeitgeber sich in Zukunft ebenso verhalten werde”.
Betriebliche Übung und Internetrichtlinien
Das klingt ja erst einmal gut. Manche Juristen sagen aber, dass es eine betriebliche Übung für private Computernutzung nicht geben kann. Der Teufel steckt nämlich im Detail: Welche und vor allem wie viel Privatnutzung ist Gegenstand der Übung? Wenn es hart auf hart kommt, muss der Arbeitnehmer so etwas beweisen. Und wer kann schon sagen, ob das im Streitfall wirklich gelingt. Der Rat des Anwalts wird jedenfalls dahin gehen, sich zusätzlich abzusichern und sich nicht darauf zu verlassen, dass der Arbeitgeber schon nichts gegen die Privatnutzung haben wird.
Mehr Klarheit hat, wer sich auf eine Nutzungsrichtlinie im Unternehmen stützen kann. Wie sie auch im Einzelfall heißen, ob Computer- oder. Internet-“Policy”, “Richtlinie”, “Zusatzvereinbarung” oder “Guideline”, sie können als Vorgabe für den Rahmen der Internet-, Handy-, Laptop- oder PC-Nutzung im Unternehmen dienen.
Wenn es einen Betriebsrat gibt, kann mit dem Arbeitgeber über diese Fragen eine Betriebsvereinbarung getroffen werden. Arbeitnehmer sollten sich darüber informieren, ob es in ihrem Betrieb solche Vereinbarungen oder Richtlinien gibt.
Einige wichtige Verhaltensregeln
Ist die Privatnutzung in bestimmten Grenzen erlaubt, sollte man sich an folgende Grundregeln halten:
Keine extensive Nutzung: Wenn zeitliche Grenzen für die Nutzung vorgegeben sind, sollten diese selbstverständlich stets eingehalten werden.
Keine exzessive Nutzung: Unerlaubte, insbesondere strafrechtlich relevante Inhalte haben auf dem Firmencomputer nichts verloren.
Bewusstmachen der Grenzen: Auch nach längerem Zeitablauf sollte man nie aus den Augen verlieren, dass man es mit einem buchstäblich “fremden” Laptop zu tun hat. Dies ist keine Binsenweisheit: Wer seine private Fotosammlung ohne Sicherungskopie auf dem Firmenlaptop speichert, hat davon nichts mehr, wenn das Arbeitsverhältnis im Streit endet und der Arbeitgeber den Laptop nicht mehr “herausrücken” will. Der Arbeitgeber wird den Laptop eventuell auch auf vertragswidrige Nutzung untersuchen und die tätigkeitsbezogenen Daten sichern wollen.
Private Daten sichern: Wer seine privaten Daten auf dem Firmenlaptop mitnimmt, der sollte regelmäßig eine Sicherungskopie anfertigen. Dies gilt auch für private Logindaten, Kontoverbindungen etc. Wer sich über den Firmenlaptop in das Onlinebanking, Facebook, oder auf kommerziellen Seiten einloggt und diese Logindaten nur dort speichert, hat eventuell ein großes Problem, wenn das Laptop plötzlich, egal aus welchem Grund, nicht mehr verfügbar ist.
Erkennbare Trennung von beruflichem und privaten Material: Es ergibt wenig Sinn, private Daten ungeordnet zwischen tätigkeitsbezogenen Daten auf einer Festplatte zu speichern, wenn dies nicht ohnehin schon vom Arbeitgeber untersagt ist. Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist es sonst äußerst aufwändig, die Datenmengen wieder voneinander zu trennen.
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