CPU-Vorschau: Der Wettstreit um den schnellsten Prozessor geht in die nächste Runde.Bevor AMD seine Ryzen-Prozessoren Anfang des Jahres auf den Markt gebracht hat, war Intel die unangefochtene Nummer 1 bei Prozessoren. Der Hersteller bot nicht nur die schnellsten Chips im High-End-Bereich, sondern war auch für viele preisbewusste Spieler die erste Wahl. Aber AMD hat 2017 stark aufgeholt, Intel handelt im Affekt: COMPUTER BILD schafft einen Überblick über die aktuelle Prozessor-Situation inklusive Ausblick auf kommende CPUs im laufenden Jahr und 2018.Status quo: Skylake X, Kaby Lake X, Summit RidgeBei AMD haben Ryzen (Codename: Summit Ridge) und der zugehörige AM4-Sockel die alten Plattformen AM3(+) und FM2(+) abgelöst. Bis auf Restbestände bei einigen Händlern ist das Portfolio aktuell. Für Multimedia-Anwender und Zocker stehen die Ryzen-5- und Ryzen-7-Familien mit vier, sechs oder acht Rechenkernen zur Auswahl. Vor allem die Ryzen-7-Modelle finden reichlich Abnehmer demRyzen 7 1800Xattestierte COMPUTER BILD eine hohe Performance im Test. Einsteiger bedient AMD mitRyzen 3, der mit vier Rechenkernen daherkommt. Wem das Beste gerade gut genug ist, greift zumRyzen Threadripper hier bekommen Käufer satte 16 CPU-Kerne mit massig Power.Intel sah sich offenbar im Zugzwang wegen der von Kunden gut angenommenen AMD-Ryzen-Chips. Mit dem Sockel 2066 gibt es seit Kurzem den Nachfolger der 2011-v3-Plattform für Intel-Chips mit mindestens sechs und maximal 18 CPU-Kernen (Codename: Skylake X). Vorerst stellt aber ein Zehnkerner, derCore i9-7900X, die Leistungsspitze dar. In Benchmarks ist die Performance wohl wegen der neu eingeführten Mesh-Struktur (Kommunikation zwischen einzelnen Kernen) durchwachsen, aber dennoch sehr hoch, wie derTestzeigt. Verwirrend: Gleichzeitig hat Intel Kaby Lake X in Form zweier Vierkerner für den Sockel 2066 herausgebracht. Der Tradition nach wäre Kaby Lake X der Skylake-X-Nachfolger mit sechs Kernen und mehr geworden.So entsteht ein Prozessor34 Schritte zur CPUProzessor-Herstellung ansehenIntel Coffee Lake: Sechskerner für den MainstreamDie Grenzen zwischen der Mainstream- (Sockel 1151) und High-End-Plattform verschwimmen also bei Intel. Der angekündigte Nachfolger von Kaby Lake ohne X unterstreicht Intels Vorhaben. Seit Jahren sind vier physische Rechenkerne (zuzüglich vier virtuelle bei Core-i7-Chips) das Limit bei Intels Mainstream-Plattform. Mit Coffee Lake erhöht der Hersteller die Anzahl auf sechs. Kürzlich aufgetauchte Spezifikationen sprechen den Chips zudem 1,5 Megabyte (MB) Level-2-Cache (Zwischenspeicher) und 12 MB Level-3-Cache zu. Bei der Verlustleistung (Thermal Design Power, TDP) ändert sich anscheinend nichts, sie bleibt bei den typischen 95 Watt.„Neues Board mit altem Chipsatz für Coffee Lake: Was soll der Schnellschuss, Intel?“Florian Schmidt, RedakteurUnter Berücksichtigung der um 50 Prozent erhöhten Kernanzahl wäre das dennoch beeindruckend und wohl auf den optimierten Fertigungsprozess (von Intel 14nm++ genannt) zurückzuführen. Nutzer einer Skylake- oder Kaby-Lake-CPU dürften wohl verärgert sein: Für Prozessoren wie dem kommenden Core i7-8700K mit Taktraten zwischen 3,7 und 4,2 Gigahertz sind neue Hauptplatinen vonnöten das macht das Aufrüsten teuer. Hinzukommt, dass die ersten Mainboards wohl mit einem umbenannten Chipsatz (Z370 vormals Z270) ausgestattet sind. Erst zum Jahreswechsel 2017/2018 erscheinen Platinen mit dem wirklich neuen Z390-Chipsatz, der USB 3.1 und WLAN-ac unterstützt. Coffee-Lake-Chips erreichen im vierten Quartal 2017 den Markt. Gut für Einsteiger: Die entsprechenden Core-i3-Modelle sollen erstmals native Vierkerner sein.Alle getesteten Gaming-PCs im Detail11 ModelleGaming-PCs ansehenIntel Kaby Lake R und Cannonlake: Nur verfeinert?In den kommenden Wochen und Monaten will Intel seine Skylake-X-Palette für die Sockel-2066-Plattform vervollständigen. Im Mainstream fährt man zweigleisig: Neben Coffee Lake (als Kaby-Lake-Nachfolger) soll es neue Chips der Kaby-Lake-R-Familie geben. Das R steht offenbar für Refresh. Zu erwarten sind Optimierungen beim Fertigungsprozess und dadurch höhere Taktungen sowie eine verbesserte Effizienz. Für Notebooks hat Intel die entsprechenden Chips kürzlich vorgestellt, die zur Überraschung vieler nur noch eine TDP von 15 statt 45 Watt aufweisen und vier statt zwei echte Rechenkerne bieten. Im Gegenzug fallen die Taktraten mit unter 2 Gigahertz recht niedrig aus. Spannender ist der Ausblick auf Cannonlake: Für die Prozessoren (mit denen erst 2018 zu rechnen ist) will Intel von 14 Nanometer (nm) auf 10 nm wechseln. Kleinere Strukturen erlauben es, deutlich mehr Transistoren zu integrieren. Das sorgt für Tempo.» Core-i-8000-Familie: Intel beschleunigt Notebooks!AMD Raven Ridge und Pinnacle Ridge kommen 2018Sogenannte APUs (Accelerated Processing Units) sind Prozessoren, die eine herkömmliche CPU mit einer Grafikeinheit kombinieren. AMD hat mit dieser Chip-Art in der Vergangenheit einige Erfolge gefeiert sogar in den aktuellen Spielekonsolen stecken spezielle APUs von AMD. Mit Raven Ridge für AM4-Plattformen will der Hersteller daran anknüpfen. Weiterhin setzt AMD auf 14-Nanometer-Fertigung, die Grafikeinheit soll aber bereits der kommendenVega-Generationsamt HBM2-Speichertechnik entsprechen. Raven Ridge erscheint als Quad-Core und dürfte bei der reinen Prozessorleistung keine Maßstäbe setzen. Rekordjäger warten da lieber auf Pinnacle Ridge, dem Nachfolger der aktuellen Ryzen-Chips (alias Summit Ridge). Dank optimierter Fertigung und vermutlich einer frischen Chip-Revision dürfte Pinnacle Ridge noch mal etwas mehr Dampf haben.CPU-Benchmark: Die schnellsten ProzessorenWer nicht auf die Chip-Neuheiten 2017/2018 warten möchte, findet in der folgenden Übersicht alle getesteten CPUs, die es schon heute zu kaufen gibt. Dort erfahren Sie alle Chip-Eigenschaften, Leistungswerte sowie die aktuellen Bestpreise.Alle getesteten Prozessoren im Detail58 CPUsVideoschnitt, Spiele & Co.: Welche CPU rechnet am besten?
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