Hat sich gut gehalten: Der Apple II lässt auch heute noch die Herzen von Retro-Fans höher schlagen.Vor 40 Jahren erblickte mit dem Apple II der zweite Heimcomputer der damals noch jungen Marke das Licht der Welt. Zuvor hatte Schöpfer Steve Wozniak Monate damit verbracht, den Komplett-PC in einem stillen Kämmerchen zu konzipieren und erste Prototypen zu bauen. Nach dem eher an eine Schreibmaschine aus Holz erinnernden Apple I war der Nachfolger eine echte Revolution in Sachen Technik und Design.Apple II: Startschuss des PC-SiegeszugsIn den frühen Siebzigern waren Heimcomputer noch Zukuntsmusik: Die aus den 50ern und 60ern bekannten Rechner zogen zwar die Aufmerksamkeit der Leute auf sich, eine private Nutzung schien jedoch undenkbar viel zu groß, kompliziert und teuer waren die Geräte. Doch eine Gruppe von Technikenthusiasten wollte das scheinbar unmögliche möglich machen. Sie bastelten an eigenen Konzepten für einen persönlichen Computer wie auch der begabte Tüftler Steve Wozniak. 1976 entstand so schließlich der Apple I, der heute als erster Heimcomputer der Welt gilt. Doch bereits ein Jahr später präsentierte die Firma ihren zweiten Rechner: den Apple II, der zu seinem Start rund 3.500 D-Mark kostete. Zusammen mit den gleichzeitig veröffentlichten GerätenCommodore PET 2001undTandy TRS 80gelang ein regelrechter Erdrutsch in der Branche Computer waren plötzlich für jeden nutzbar.Apple II: Software und Games20 BilderZur Bildergalerie15 Farben mussten reichenDie Technik von vor 40 Jahren ist keineswegs mit der heutigen vergleichbar. Die Ur-Version des Apple II startete mit einem 8-Bit-Prozessor, der über eine Taktfrequenz von lediglich 1,020 MHz verfügte an mehrere Kerne oder Gigahertz dachte in den 70ern noch niemand. Dazu lieferte der Computer 4 Kilobyte Arbeitsspeicher. Die Grafik reichte für eine Auflösung von 40x48 Pixeln bei 15 Farben. Die kamen jedoch nur im Grafikmodus zum Einsatz, bei der Textverarbeitung stellte der Rechner nur Schwarz und Weiß dar. Bis zu 24 Zeilen mit je 40 Zeichen hatten auf dem Display Platz. Mit einem Speicherausbau ab 16 Kilobyte zeigte der Apple II Inhalte mit 280x192 Pixeln. Die hochauflösende Grafik musste sich zwar mit sechs Farben begnügen, war jedoch für 1977 spektakulär. Software und Spiele lagerten auf5¼-Zoll-Diskettenmit 110 Kilobyte Speicher. Später stieg die Dateimenge sogar auf 140 Kilobyte pro Datenträger an.Offen für verschiedene BetriebssystemeMit dem Computer kam auch das BetriebssystemApplesoft BASIC, das wahlweise als ROM-Steckkarte hinzugefügt oder vom Datenträger ins RAM geladen wurde. Erst bei späteren Modellen der Reihe war es fest als ROM installiert. Heute kaum vorstellbar: Die Software für den Apple II entwickelte Konkurrent Microsoft. Auf Diskette lieferte Apple jedoch das eigene Apple DOS mit, das ProDOS ab 1983 ersetzte. Noch etwas schneller und deshalb bei damaligen Nutzern sehr beliebt waren die Betriebssysteme von anderen Herstellern, wie etwa das auf Unix basierende KIX oderDiversi-DOS.Der Apple II im WandelSchon von Beginn an war der Apple II für die Erweiterung über Steckplätze ausgelegt. Steve Wozniak kämpfte gegen seinen Geschäftspartner Steve Jobs für diesen Bus und die offene Dokumentation. Für Fremdhersteller war es deshalb einfach, eigene Karten herzustellen. Der Apple II vollzog Zeit seines Lebens, das über 16 Jahre andauerte, einen ständigen Wandel. Von Speichererweiterungen bis hin zu vollkommen neuen Prozessoren war dabei nahezu alles möglich. Doch auchAppleselbst legte an das Gerät Hand an und gab eigene Weiterentwicklungen in den Markt. Bereits 1979 gab es den Apple II+ zu erstehen, der nunmehr über 48 Kilobyte Speicher und eine neue Firmware verfügte. Speziell für die Bildschirme Europas entstand außerdem der Apple II europlus mit 50 Hz, statt den in Amerika üblichen 60 Hz. Bis 1988 folgten weitere Modelle mit geändertem Aufbau und aktualisierten Komponenten.Startpunkt zahlreicher SpielereihenNatürlich durfte auch die Unterhaltung bei den ersten Heimcomputern nicht zu kurz kommen. Der Apple II konnte zu seinen Lebzeiten mit einer für damalige Verhältnisse großen Fülle an Spielen auftrumpfen. Serien wie etwa Castle Wolfenstein, The Bards Tale und Prince of Persia waren zu erst auf dem Apple II zu finden, ehe eine Portierung auf andere Systeme wie den C64 oder Amiga erfolgte. Auch Arcade-Klassiker wie Arkanoid, Centipede, Donkey Kong und Marble Madness waren auf dem Computer zu finden. Viele der Klassiker lassen sich heute aufarchive.orgganz einfach im Browser starten.Mit superscharfem 27-Zoll-Display: Apple iMac8 BilderZur Bildergalerie
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